Geschichte

Dorf-GeschichteDas 20. Jahrhundert beginnt
Bau der Main-Weser-BahnWenkbach ab 1950-1
Landwirtschaft bis 1900Wenkbach ab 1950-2
Stand und Situation 1858Wiederaufbau
Die PostDer Wenkbach
Wenkbach um 1876
> Quelle zu den Inhalten der Dorfgeschichte ist die im Jahr 2002, aus Anlass der 700 Jahrfeier von Wenkbach, von Heinrich Eidam und Kurt Theis erstellte und herausgegebene Dorfchronik.

Wenkbach ist seit 1972 Ortsteil der Gemeinde Weimar/Lahn im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Das Dorf am Rande des Lahntales, mit einer Gemarkungsfläche von etwa 289 ha, liegt 8 Kilometer südwestlich von Marburg und 177 Meter über NN. Namensgebend für Wenkbach ist der kleine, durch den Ort fließende gleichnamige Bach. Da in diesem vor allem im Sommer sehr wenig Wasser fließt, entstand der Ortsname Wenkbach (kleiner Bach).

Nach der ersten urkundlichen Erwähnung ist Wenkbach 721 Jahre ist alt.

Bei der Datierung des Alters einer Ortschaft spielt nicht so sehr die erste urkundliche Erwähnung – die bei Roth und Wenkbach gleich ist – eine Rolle, sondern allgemein neben Bodenfunden, vor allem auch die  zeitliche Zuordnung auf Grund von Ortsnamen. Hierbei hat die Arbeit des Marburger Gelehrten Arnold grundsätzliche Erkenntnisse vermittelt. Danach ist zu vermuten, daß Orte mit der Endung „-bach“ während der Zeit des 5. bis 8. Jahrhunderts entstanden sind. Durch Trockenlegung von Sümpfen und Mooren sowie durch Rodung von Wäldern gewann man zusätzlich fruchtbaren Grund und Boden. Viele Ortsnamen mit den Silben   –rode, –rieth, –hain oder –bach zeugen heute noch von dieser Form der Kultivierung. Es wird angenommen, daß der Name Wenkbach von dem das Dorf durchfließenden Bach abgeleitet wurde, der auch schon in früheren Zeiten wohl meistens wenig Wasser führte. Auch möglich gehalten wird eine Ableitung von einem Personennamen (nach Edward Schröder, Deutsche Namenskunde).

Rückschlüsse auf das Alter des Dorfes Wenkbach, aufgrund von archäologischen Zeugnissen, sind nicht möglich. Hier kann man nur von den Funden unserer näheren Umgebung ausgehen.

So geben vor allem die Hügelgräber aus der sogenannten Urnenfeldzeit Hinweise auf die Besiedlung während der späteren Bronzezeit (um etwa 1000 v.Chr.). Gut erhalten und auch erforscht sind diese vor allem auf den Lahnbergen bei Marburg.

Schon in historischer Zeit hat danach zweifellos ein Ausbau unseres Siedlungsraumes stattgefunden. Neben den Flächen auf den Anhöhen, die in unserer Landschaft  wohl seit langem hinzu gehörten, wurden auch die Überschwemmungszonen der Talauen einbezogen.

Die neuen archäologischen Funde von 1998 im Abbaugebiet der Firma Lahn-Waschkies, zwischen Niederweimar und Argenstein, zeigen überraschenderweise, daß auch in der Lahnaue schon vor 5000 Jahren Menschen gelebt haben. Viele neue Erkenntnisse und einzigartige Einblicke in das tägliche Leben unserer vorchristlichen Vorfahren wurden bei diesen Grabungsarbeiten gewonnen. Zu den einzigartigen Zeugen frühester Siedlungsgeschichte gehören dabei die für den Laien im Lehm der Grabungsstätte kaum zu erkennenden Überreste zweier Langhäuser, welche wahrscheinlich in die jüngere Steinzeit ( ca. 500 bis 250 v.Chr. ) einzuordnen sind und von denen eines in dieser Form in Deutschland erstmalig entdeckt wurde.

Die ältesten Funde, die dem zähen Lehm der Lahnaue abgerungen werden konnten, sind diverse Steinwerkzeuge aus der Steinzeit, also noch viel älteren Datums. Das Ausgrabungsgebiet in der Kiesgrube ist danach schon seit Jahrtausenden Siedlungsgebiet, was diese Funde, von der Steinzeit bis zu den Völkerwanderungen, bestätigen. Die weitere Erforschung und Auswertung wird mit Sicherheit das  „Fenster in die heimische Vorgeschichte“ weiter öffnen.

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