Dorf-Geschichte | Das 20. Jahrhundert beginnt | |
Bau der Main-Weser-Bahn | Wenkbach ab 1950-1 | |
Landwirtschaft bis 1900 | Wenkbach ab 1950-2 | |
Stand und Situation 1858 | Wiederaufbau | |
Die Post | Der Wenkbach | |
Wenkbach um 1876 |
Eine Bäckerei bekam Wenkbach 1951. Sie wurde eingerichtet von Albert Steitz in seinem Anwesen Hauptstraße 60. Nach Vergrößerung durch einen Neubau kam ein Café mit Schankwirtschaft hinzu, das Albert Steitz zusammen mit seinem Sohn, Bäckermeister Heinrich Steitz, von 1967 bis 1976 betrieb. Die Bäckerei wurde von Heinrich Steitz weitergeführt bis 1992.
In der Hauptstraße Nr. 52 gründete Heinrich Haupt 1952 eine Klempnerei. Angeschlossen wurde ein Verkaufsraum für Geschenkartikel. Die Firma ist heute ein anerkannter Gas-, Wasser- und Heizungsinstallationsbetrieb.
Johannes Weber betrieb ab 1. Juli 1946 in der Hauptstraße 76 eine Schreinerei. Am gegenüber liegenden Straßenrand lagerte er lange Jahre sein Holz. Die Schreinerei, die 1962 in den Neubau Marburger Straße 20 (ehem. Hauptstraße) verlegt wurde, übernahm 1965 Schreinermeister Otto Weber.
Margarethe Junk baute 1954 im Anwesen Haus Nr. 11 der Rotherstraße eine Apfelweinkelterei, die zwei Jahre später auf ihren Mann Gerhard Schröder übertragen wurde. Er baute den Betrieb zur Lohnmostkelterei aus. Nebenbei betrieb er noch einige Jahreeine „Brennholzschneiderei“. Die Lohnmostkelterei gab Gerhard Schröder 1971 auf. Er übernahm dafür eine Annahmestelle mit angeschlossenem Getränkeverkauf der Firma Uhl aus Hungen.
Ortsdiener (1946 bis 1970)
In diesen Jahren hatte Wenkbach noch einen Ortsdiener. In manchen Gegenden nannte man den Ortsdiener auch den Ausrufer. Das war auch seine eigentliche und bei uns im Dorf auch einzige Aufgabe. Über Generationen hinweg war der Ortsdiener mit seiner „Dorfschelle“ eine für die Bewohner wichtige Institution. Alle wichtigen Informationen kamen von ihm. Der Ortsdiener , oder auch Ortsdienerin, ging mit der Schelle durchs Dorf und an bekannten, immer gleichen Stellen verrichtete er seine Amtshandlung.
Das konnte so klingen: „Bekanntmachung, morgen Abend ist um 8 Uhr Versammlung …“.
Nach Schuhmacher Heinrich Eidam und Familie Scherer hatte in Wenkbach zuletzt Frau Elisabeth Kaletsch (Bahnhofsweg) dieses Amt inne von 1946 bis etwa 1970. Danach informierte die inzwischen gegründete Großgemeinde Weimar durch Mitteilungsblätter. Von diesem Amt ist uns die Schelle erhalten geblieben. Sie wird im Bürgerhaus aufbewahrt.